Katze Erbrechen krank

Erbrechen bei der Katze

Mögliche Ursachen und die passende Behandlung

Warum übergeben sich Katzen?

Katze erbrechen


Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass „Katzen einfach kotzen“. In der Natur hat das Erbrechen einen physiologischen Zweck: Es befördert das abgeschluckte Fell und die abgeschluckten Federn, die die Katze beim Verzehr ihres Beutetiers aufnimmt und die sie nicht verdauen kann, wieder nach draußen. In Wohnungshaltung ist wiederkehrendes Erbrechen als pathologisch zu werten – kurz gesagt als Symptom dafür, dass im Körper der Katze etwas in Unordnung geraten ist.

Kurz vor dem Erbrechen machen die Katzen einen jämmerlichen Eindruck: Mit verkrampfter Körperhaltung und rhythmischer Bewegung der Bauchmuskulatur schreien sie oftmals Klagelaute aus und werfen dann ihren Mageninhalt wieder aus. Oftmals genügt ein einmaliges Erbrechen nicht, die Katze spuckt im Anschluss kleinere Pfützchen von Schleim oder auch nur von hellgelber Flüssigkeit aus.

Im Erstgespräch wird Ihr Tierarzt oder der behandelnde Therapeut Sie nach den Umständen des Erbrechens fragen:

  • Wie häufig tritt es auf? – Handelt es sich um eine akute Problematik, beispielsweise weil Ihre Katze ein Insekt gefressen hat, oder hat Ihr Tier häufiger damit zu tun, so dass man dieses Geschehen als „wiederkehrend“ oder auch „rezidivierend“ betrachten könnte?
  • In welchem Zusammenhang tritt es auf – frühmorgens vor der ersten Mahlzeit oder in unmittelbarem Anschluss an die Fütterung?
  • Wie frisst Ihre Katze? Ist sie ein schlingender Vielfraß oder gehört sie zu jener Riege der Katzen, die man als „kompliziert“ oder „mäkelig“ bezeichnet und die sich tagtäglich aus einem reichhaltigen Angebot an verschiedenen Futtermitteln bedienen möchte?
  • Zeigt Ihre Katze Begleitsymptome wie Darmgeräusche oder Durchfälle?

Ursache # 1 – Schlingfressen

Erbrechen bei der Katze kann viele verschiedene Ursachen haben – so wirft die Katze beispielsweise ihren Mageninhalt aus, wenn sie sich an ihrem Napf schlichtweg überfressen und so ihren Magen überfrachtet hat. Für gewöhnlich zeigt Ihr Tier gleich nach dem Erbrechen neuerliches Interesse am Fressen und leert ihren zweiten Napf mit derselben Freude. Hilfreich ist es hier, der Katze mehrere kleine Portionen anzubieten und ihr gegebenenfalls einen Anti-Schling-Napf zur Verfügung zu stellen, aus dem sie ihr Futter „herausarbeiten“ muss.

Ursache # 2 – Erbrechen von Fell


Katzen gelten gemeinhin als sehr reinliche Tiere; man kann sie bei der hingebungsvollen Fellpflege beobachten – und manchmal passiert es, gerade bei Langhaarkatzen, dass das Fell im Magen zu viel wird und sich die Katze erleichtern muss, indem sie eine filzige Fellwurst erbricht. Die Aufnahme von Katzengras und die regelmäßige Gabe von Malzpaste sollen der Katze dabei helfen, ihren Ballast loszuwerden.

Das Erbrechen von Haaren gilt als „katzentypisch“ und normal, ist jedoch bei genauerer Betrachtung durchaus als problematisch zu sehen. Eigentlich sollte das abgeschluckte Fell auf natürlichem Wege über den Darm abtransportiert werden – ist dies nicht möglich, weil die Katze entweder zu wenig Faserstoffe zur Unterstützung der Darmtätigkeit enthält oder die Katze zu viele Haare abschluckt, muss sie sich des Ballastes durch Erbrechen entledigen.

Auch hier gilt es, sich zwei Fragen zu stellen: Erstens – liegt es am Futter? Falls Sie ausschließlich hochwertiges Nassfutter mit einem nur geringen pflanzlichen Anteil verfüttern, so kann durch die Zugabe z.B. von Flohsamenschalen der Ballaststoffanteil erhöht und die Verdauungstätigkeit unterstützt werden.

Fällt Ihnen – zweitens – aber auf, dass die Katze so viele Haare abschluckt, weil sie auffällig viel Fell verliert oder sich zu ausgiebig putzt, so ist auch hier die Frage nach dem Warum zu stellen: In erster Linie sollte hier nach Hautparasiten (Flöhe, Milben, Haarlinge) untersucht werden, aber auch eine Futtermittelunverträglichkeit oder ein allergisches Geschehen können einem generalisierten Juckreiz zugrunde liegen.

Ursache # 3 – Vergiftung, Fremdkörper oder Darmverschluss

Akutes Erbrechen mit Unruhe oder einem sichtbar reduzierten Allgemeinzustand kann unterschiedliche Gründe haben: Vielleicht hat Ihre Katze an einer für sie giftigen Pflanze geknabbert, vielleicht hat sie eine Spinne oder einen Käfer gefressen, vielleicht war die erbeutete Maus „überreif“ – vielleicht hat ihre Katze aber auch einen Fremdkörper verschluckt oder sich schlimmstenfalls eine Vergiftung zugezogen. Bitte achten Sie auf Symptomatiken wie vermehrtes Speicheln, Zittern, einen Anstieg oder Abfall der Körpertemperatur, Zittern oder neurologische Auffälligkeiten und suchen Sie im Zweifelsfall schnellstmöglich Ihren behandelnden Tierarzt oder die nächstgelegene Tierklinik auf. Auch falls Ihre Katze neben dem akuten Erbrechen unter akuten Durchfällen leidet, die mit einem großen Flüssigkeitsverlust einhergehen, sollten Sie notfallmedizinischen Rat einholen.

Stellen Sie Erbrechen fest im Zusammenhang mit dem mehrmaligen vergeblichen Versuch Ihrer Katze, Kot abzusetzen, so ist dies ebenfalls als Notfall zu werten, da diese Symptomatik auf einen Darmverschluss (Ileus) hinweisen kann. Der Darmverschluss tritt auf in Folge von verschluckten Fremdkörpern, nach der Aufnahme großer Mengen Trockenfutter ohne ausreichende Flüssigkeitszufuhr, nach dem Verzehr von Knochenstrukturen; auch wenn Ihre Katze aufgrund bestimmter organischer Störungen oder aufgrund eines chronischen Bewegungsmangels zu hartem Kot und Verstopfung neigt, ist an einen Darmverschluss zu denken und so rasch wie möglich zu handeln.

Ursache # 4 – zu lange Fresspausen

Tritt das Erbrechen Ihrer Katze zwischen den Mahlzeiten oder in den frühen Morgenstunden auf, so kann es daran liegen, dass die Zeitabstände zwischen den einzelnen Mahlzeiten zu groß sind. Aufgrund ihrer Physiologie und ihrer besonderen Stoffwechsellage ist die Katze darauf ausgerichtet, mehrmals am Tag zu fressen – sie morgens und abends zu füttern, genügt in diesem Falle nicht. Bitte achten Sie darauf, Ihrer Katze mehrere kleine Mahlzeiten Nassfutter pro Tag anzubieten. Einen Trockenfutterspender in der Wohnung aufzustellen, mag das Problem zwar auf den ersten Blick lösen, ist aber aufgrund der Artwidrigkeit und potentieller Gesundheitsgefährdung dieser Fütterungsvariante keine Option. Hilfreich ist in diesem Falle ein Futterautomat, der auf feste Fütterungszeiten programmierbar ist.

Ursache # 5 – zugrundeliegende Erkrankung

Insbesondere Erkrankungen der zentralen Verdauungs- und Stoffwechselorgane Leber, Nieren und Bauchspeicheldrüse können bei der Katze Übelkeit und daraus resultierend Erbrechen hervorrufen. Oftmals gehen diese Grunderkrankungen mit einer Reihe vielfältiger, wenn auch unspezifischer Symptome einher wie beispielsweise einer erhöhten Wasseraufnahme (Polydipsie), einem vermehrten Urinausscheidung (Polyurie), mit Appetitlosigkeit, Bauchschmerzen, Darmgeräuschen und einer gekauerten Körperhaltung mit eng unter den Leib gezogenen Vorderbeinen. Ein Besuch bei Ihrem Tierarzt verschafft Klarheit, da dort die entsprechenden diagnostischen Maßnahmen eingeleitet werden können. Dringend anzuraten ist eine umfassende Blutuntersuchung mit Abbildung der Organwerte, die gegebenenfalls eine Kotuntersuchung und ein bildgebendes Verfahren wie Röntgen oder Ultraschall nach sich ziehen wird, wenn die Befunde in die entsprechende Richtung deuten.

Ursache # 6 – Futtermittelunverträglichkeit


Tritt das Erbrechen der Katze in einem zeitlich engen Zeitraum zur Fütterung auf, so ist in jedem Falle eine Futtermittelunverträglichkeit in Betracht zu ziehen. Differenziert werden sollte hier zwischen der Unverträglichkeit, sprich der Unfähigkeit des Verdauungstrakts, bestimmte Substanzen zu verdauen, und einem allergischen Geschehen, das auf einer Überreaktion des körpereigenen Immunsystems mitsamt seiner Schleimhautstrukturen beruht. Am häufigsten reagieren Katzen auf den Getreideanteil im Fertigfutter, die problematischsten Proteinquellen sind Rind, Huhn und Pute. Jedoch kann die Katze unter Umständen auch auf Futterbeimengungen reagieren, die dem Tierhalter und auch dem Therapeuten nicht auf den ersten Blick ins Auge springen: Farb- und Konservierungsstoffe, Füllstoffe, Geliermittel und vieles mehr. Der erfahrene Therapeut wird das bisherige Futter genau unter die Lupe nehmen, mögliche Störfaktoren eliminieren und Ihnen gegebenenfalls zu einer Futterumstellung raten.

Ursache # 7 – Chronische Darmentzündung

Wiederkehrendem Erbrechen bei Katzen kann eine chronische Darmentzündung zugrunde liegen. Dieses sehr verbreitete Krankheitsgeschehen wird auch inflammatory bowel disease oder kurz IBD genannt und tritt in einer so vielfältigen und so unklaren Symptomatik auf, dass es meist erst in einem weit fortgeschrittenen Stadium erkannt wird. Die IBD ist ein komplexes Entzündungsgeschehen, das einzelne Darmabschnitte, aber auch den gesamten Verdauungstrakt mitsamt des Magens betreffen kann. Bei der Katze ist die Dünndarmentzündung (Enteritis) besonders weit verbreitet.

Anders als der Name es vermuten lässt, produziert diese Erkrankung keinerlei klassische Darmsymptomatik wie Blähungen oder Durchfälle, sondern beschränkt sich diesbezüglich rein auf den Magen: Die Katzen werden primär durch mäkeliges Fressverhalten, wiederkehrende Phasen der Inappetenz (Appetitlosigkeit) und Futterverweigerung sowie wiederkehrendes Erbrechen auffällig. Im fortgeschrittenen Stadium zeigen sie deutliche Fellveränderungen, Gewichtsverlust und ein reduziertes Allgemeinbefinden. Einem Großteil der Erkrankungen liegt eine Futtermittelunverträglichkeit zugrunde. Bitte sprechen Sie im Zweifelsfall Ihren behandelnden Therapeuten auf diese Thematik an und bitten Sie ihn, die entsprechende Diagnostik (Blutuntersuchung, Kotuntersuchung, bildgebendes Verfahren) zu veranlassen.

Erste Hilfe bei Übelkeit und Erbrechen

Um Ihrer Katze erste Hilfe bei Erbrechen zu leisten, können Sie sich aus einem Sammelsurium an Hausmitteln bedienen. Besonders bewährt hat es sich, der Katze lauwarmen Tee (Fenchel-Anis-Kümmel) einzuflößen, der bestenfalls mit etwas Zeolith angerührt wurde. Bei dem feinst vermahlenen, geschmacklosen Pulver handelt es sich um ein Vulkangesteinsmehl, das imstande ist, die Schleimhäute zu beruhigen und mögliche pathogene Organismen zu eliminieren. Langfristig angewandt hilft Zeolith dabei, den Verdauungstrakt und die Stoffwechselorgane zu regenerieren und zu entlasten.

Besonders bei akutem Erbrechen ist es hilfreich, der Katze Slippery Elm Bark einzuflößen. Das nussig schmeckende Pulver wird mit kaltem Wasser zu einem flüssigen Brei gerührt, damit sich die Schleimstoffe bestmöglich lösen können. Slippery Elm Bark legt eine schützende Schleimschicht über die Schleimhäute des Magen-Darm-Trakts und hilft nachhaltig bei Übelkeit und Erbrechen.

Unsere Produktempfehlung: Die GladiatorPLUS Milieufütterung

Das intelligente Fütterungskonzept für dauerhafte Gesundheit und Lebensfreude

Die richtige Fütterung ist Hilfe zur Selbsthilfe. In Verbindung mit einem darmfreundlichen, hochverdaulichen Grundfutter kann die GladiatorPLUS Milieufütterung einen wichtigen Beitrag leisten, die natürliche Darmgesundheit der Katze zu fördern und zu erhalten. Die ernährungsphysiologisch wertvollen Naturstoffe wie Propolis und Ginseng eignen sich zur Pflege der Darmflora und tragen zu normalen Darmfunktionen sowie einem stabilen Immunsystem bei. Als intelligenter Fütterungsbegleiter kann GladiatorPLUS daher einen echten Mehrwert liefern.

Hat sich der Magen Ihrer Katze ein wenig beruhigt, sollten Sie Ihr etwas Schonkost anbieten, bestenfalls klein geschnittenes, gekochtes Fleisch im eigenen Sud. Bitte verzichten Sie bei der Zubereitung dieser Mahlzeit auf die Zugabe von Reis oder anderen Kohlenhydratquellen und achten Sie auch darauf, sollten Sie ein Fertigfuttermittel benutzen wollen. Nach und nach können Sie Ihre Katze dann wieder auf ihr gewohntes Futter umstellen oder aber auch die Gelegenheit nutzen und eine nachhaltige Futterumstellung initiieren, falls Sie eine Futtermittelunverträglichkeit in Erwägung ziehen.

Bitte beachten Sie: Es handelt sich hierbei nur um Hausmittelchen, die bei einem akut verstimmten Magen zum Einsatz kommen können. Für die Dauertherapie sind sie nicht geeignet. Sie ersetzen nicht den Gang zum Tierarzt oder ihrem behandelnden Therapeuten, der für Sie die entsprechende Diagnostik in die Wege leiten kann.

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