- Headshaking: Warum schlagen Pferde krankhaft mit dem Kopf?
- Headshaking erkennen: Symptome
- Wann der Tierarzt zu Rate gezogen werden sollte
- Die Ursache für Headshaking finden
- Diagnose und Behandlung von Headshaking
- Kann man Headshaking vorbeugen?
- Unsere Produktempfehlung: Die GladiatorPLUS Milieufütterung
Headshaking beim Pferd
Headshaking: Warum schlagen Pferde krankhaft mit dem Kopf?
Das Phänomen Headshaking beim Pferd wurde bereits 1809 von Tierärzten beschrieben. Der englische Begriff bedeutet wörtlich "Kopfschütteln". Und genau das beschreibt auch das Verhalten der betroffenen Pferde: Sie schütteln, zucken und schlagen heftig, offensichtlich unwillkürlich und immer wieder mit dem Kopf. In schlimmen Fällen kann das Tier sich den Kopf anstoßen und sich verletzen oder die Balance verlieren und stürzen. Doch woher kommt dieses rätselhafte Verhalten? Fest steht mittlerweile, dass es nicht nur eine Ursache gibt und dass Headshaking weder ein einheitliches Krankheitsbild noch eine eindeutige Verhaltensstörung ist. Im Gegenteil: Die möglichen Auslöser sind so vielfältig wie die Erscheinungsformen des Leidens, und jeder erfordert ein anderes Behandlungskonzept.
Bei der Diagnose nähert sich der Tierarzt durch die Gabe von Schmerzmitteln, Antiallergika oder Serotoninhemmern per Ausschlussverfahren der Ursache des Headshakings an. Die Wurzel des Übels kann zum Beispiel von Infektionen, unpassender oder sogar schmerzhafter Reitausrüstung, Blockaden im cranioscralen System oder der mangelnden Beweglichkeit der knöchernen Strukturen am Schädel ausgehen. Seltener ist Headshaking ein reines Verhaltensproblem. Betroffene Pferde sind in der Regel nicht widersetzlich, sondern extrem gestresst, zum Beispiel durch eine schlechte Beziehung oder Kommunikation mit dem Reiter.
Headshaking kann für Pferd und Halter eine massive Belastung sein und birgt natürlich auch ein großes Verletzungsrisiko. Leider gibt es keine Maßnahmen, die dem krankhaften Kopfschütteln zu 100% vorbeugen können. Die Vielzahl an möglichen Auslösern erschwert naturgemäß eine sichere Prävention. Da aber Headshaking unter anderem einer Reizung des Trigeminusnervs (großer Gesichtsnerv) zugeschrieben wird und nervliche Reaktionen bekanntlich oft verstärkt unter psychischer Belastung auftreten, gehören eine weitgehend stressfreie und artgerechte Pferdehaltung auf jeden Fall zu den wichtigsten vorbeugenden Maßnahmen.
Headshaking erkennen: Symptome
Wie der Name schon besagt: Pferde mit Headshaking-Syndrom schütteln und schlagen unkontrolliert mit dem Kopf. Hoch im Blut stehende Rassen sind dabei mehr betroffen als Robustpferde, Kaltblüter und Ponys. Das Schlagen und Schütteln kann sich sowohl in einer Auf- und Abwärtsbewegung des Kopfes als auch in einer seitlich verlaufenden Bewegung äußern. Die Intensität des Shakens ist sehr unterschiedlich, von ganz leichter Ausprägung als Anzeichen eines Juckreizes bis hin zum exzessiven Kopfschlagen. Eine derart starke Ausprägung kann ein Pferd sogar unreitbar machen, weil der Pferdekopf so ruckartig und intensiv nach oben und hinten geschleudert wird, dass er leicht mit dem Kopf des Reiters zusammenprallen kann.
Zusätzlich zu diesen Kopfbewegungen neigen Headshaking-Pferde dazu, Kopf und Nase an Gegenständen oder dem eigenen Vorderbein zu reiben. Tränende Augen, gerötete Nüstern und eine laufende Nase können, je nach Ursache des Headshaking, ebenfalls auftreten.
Wann der Tierarzt zu Rate gezogen werden sollte
Ist das eigene Pferd von Headshaking betroffen, sollte der Pferdehalter zunächst untersuchen, ob das zwanghafte Kopfschütteln von einer nicht optimal passenden Reitausrüstung oder dem Reiter selbst herrühren könnte, etwa wenn Ausbildung oder Training das Tier überfordern und zu viel Druck aufgebaut wird. Auch andere Stressfaktoren in der Haltung können eine Rolle spielen, wie Konflikte in der Herde, Langeweile oder ein Stallwechsel. Wenn solche Ursachen ausgeschlossen werden können, sind der Rat und die Hilfe eines Tierarztes oder Tierheilpraktikers vonnöten. Nur der Fachmann kann Headshaking beim Pferd zuverlässig diagnostizieren, die Ursache finden und vor allem wirkungsvolle Behandlungsmethoden einsetzen.
Die Ursache für Headshaking finden
Zwar kann dem Phänomen Headshaking beim Pferd in Einzelfällen auch eine Verhaltensstörung zugrunde liegen, aber meistens lässt sich das Kopfschlagen auf eine Krankheit oder äußere Einflüsse zurückführen.
Viele Headshaking-Pferde fangen im Frühjahr oder im Frühsommer an, ihren Kopf unkontrolliert zu schütteln. Das liegt in diesen Fällen meist an der wachsenden Sonneneinstrahlung, was den Fachmann vom photic Headshaking sprechen lässt. Dabei reizt helles Sonnenlicht den Trigeminusnerv des Pferdes, so dass Juckreiz ausgelöst wird. Diesen Juckreiz versuchen die Tiere dann durch Kopfschlagen abzustellen. Sie suchen vermehrt den Schatten auf und wollen helles Sonnenlicht möglichst meiden.
Des Weiteren gelten Allergien als häufiger Auslöser für Headshaking beim Pferd. Auch hier provoziert der Juckreiz, beispielsweise als Folge einer Pollenallergie oder als allergische Reaktion auf andere Stoffe und Umwelteinflüsse, eine Gegenreaktion des Pferdes. Es beginnt, mit dem Kopf zu zucken oder ihn zusätzlich an Gegenständen zu reiben.
Darüber hinaus können weitere gesundheitliche Beeinträchtigungen und Erkrankungen ursächlich für Headshaking sein. Eine entzündete Zahnwurzel, eine Mittelohrentzündung oder vereiterte Nebenhöhlen gehören zu einer langen Liste von Möglichkeiten, auf der sich ebenfalls Rückenschmerzen und hier speziell Probleme mit der Halswirbelsäule finden.
„Sonnenlicht, Allergie, Virusinfektion oder unpassende Reitausrüstung – es gibt viele mögliche Ursachen für Headshaking.“
In vielen Fällen spielt eine Virusinfektion eine Schlüsselrolle. Auch beim Menschen kennt man die Auswirkungen von Viren auf verschiedene Nervenbahnen, zum Beispiel bei Gürtelrose. Diese wird durch einen Herpes-Virus verursacht und löst starke Schmerzen, Brennen, Stechen, einen durchschießenden Schmerz oder Juckreiz aus. So ähnlich kann man sich die Situation an den Gesichtsnerven von Headshaking-Pferden vorstellen. Hier verschlimmern sich oftmals die Symptome durch Wärme – unter anderem zu Beginn der Bewegung, wenn das Pferd langsam „warm“ wird, und bei starker Sonneneinstrahlung.
Auch eine vorangegangene Borreliose wird als Ursache des Headshaking beim Pferd diskutiert. Borrelien können Nerven, speziell im Auge, angreifen und entsprechende Schäden verursachen.
Da es also eine ganze Reihe von Ursachen für Headshaking bei Pferden geben kann, müssen zuerst die Auslöser gefunden werden, bevor eine dazu passende, sinnvolle Therapie begonnen werden kann.
Diagnose und Behandlung von Headshaking
Bei der Diagnose gilt das Ausschlussprinzip: Pferdehalter und Tierarzt oder Tierheilpraktiker grenzen zusammen die Ursachen des Phänomens Headshaking ein und identifizieren so im besten Fall den Auslöser. Sinnvoll ist es, sich als erstes leicht abzustellende Faktoren wie unpassende Gebisse und Sättel sowie Trainingsstress vorzunehmen. Ob sensible Pferde auf eine harte Reiterhand oder ein falsches Gebiss mit Headshaking reagieren, lässt sich mit einer gebisslosen Zäumung gut testen. Hier sind die Ursachen demnach beim Reiter zu suchen und auszuräumen.
Veterinärmediziner geben bei Headshaking oft zunächst ein Schmerzmittel. Hört das Pferd anschließend mit dem Kopfschlagen auf, liegen diesem Verhalten sehr wahrscheinlich Schmerzen zugrunde. Deren Quelle gilt es nun zu lokalisieren. Möglich sind z.B. Rückenschmerzen, Wirbelsäulenprobleme oder eine Entzündung, etwa der Nebenhöhlen, Zahnwurzeln, im Kiefergelenk oder im Bereich der Halswirbel. Auch Parasiten wie Ohrmilben oder ein Pilzbefall der Luftsäcke kommen als Auslöser für Headshaking in Frage. Eine tiefergehende Ursachenforschung könnte demnach die Endoskopie von Luftsack, Nebenhöhlen und Nasengängen sowie Szintigraphien umfassen.
Ähnlich gestaltet sich die Sachlage bei einem Verdacht auf eine allergische Reaktion. Verschwindet das Headshaking, nachdem der Tierarzt ein Antiallergikum verabreicht hat, so ist eine Allergie als Ursache für das anhaltende Kopfschütteln sehr wahrscheinlich. Häufig sind Eingrenzung und Bestimmung des Allergens sowie Hypersensibilisierung die nächsten Schritte. In vielen Fällen hat es sich bewährt, für eine gesunde Darmflora zu sorgen und das aus der Bahn geratene Immunsystem durch eine bedarfsgerechte Fütterung, ausreichend Bewegung und stressfreie Haltungsbedingungen wieder zu harmonisieren.
Bei Verdacht auf photic Headshaking kann der Tierarzt den Trigeminusnerv betäuben, dessen Äste vom Stammhirn zu beiden Gesichtshälften bis in die Nüstern ziehen. Bleibt das Kopfschlagen danach aus, liegt die Diagnose Lichtempfindlichkeit auf der Hand. Lichtempfindliche Headshaker sollten vor starkem und zu intensivem Sonnenlicht geschützt werden. Dies kann durch abendliche und nächtliche Weidegänge, durch Ausritte ausschließlich morgens und abends sowie durch Augenmasken, bestehend aus einem Spezialgewebe, oder getönte Kontaktlinsen gut gewährleistet werden. Serotoninhemmer setzen die Empfindlichkeit des Trigeminusnervs herab. Entscheidungen darüber, welches Arzneimittel wie und wann zu verabreichen ist, sollte natürlich immer der Tierarzt fällen.
Bei einer Infektion als Ursache für Headshaking kann das Immunsystem gestärkt werden, um die Heilung zu unterstützen sowie künftige Wieder- oder Neuerkrankungen unwahrscheinlicher zu machen. Hier bietet die Naturheilkunde gute Möglichkeiten.
Kann man Headshaking vorbeugen?
Eine sichere Vorbeugung gegen Headshaking beim Pferd gibt es aufgrund der zahlreichen und teils sehr unterschiedlichen Auslöser nicht. Da dem krankhaften Kopfschütteln aber häufig organische Ursachen wie Allergien, Infektionen oder Schmerzen zugrunde liegen, können pferdegerechte Haltungsbedingungen in vielen Fällen eine sinnvolle Prävention sein, weil sie allgemein die Gesundheit fördern und das Immunsystem stabil erhalten.
Zu einer guten Pferdehaltung gehören vor allem bedarfsgerechtes, einwandfreies Futter und sauberes Wasser, die Versorgung mit allen benötigten Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, regelmäßige Bewegung ohne Überanstrengung, viel Auslauf auf Paddock und Wiese, ein gesundes, reizarmes Stallklima, harmonische Kontakte mit Artgenossen und ein ebenso harmonisches Verhältnis zum Menschen. Auf regelmäßige Parasitenkontrolle sollte Wert gelegt werden. Darüber hinaus hat sich die Unterstützung der Ausscheidungsorgane Leber, Nieren und Darm sowie des Säure-Basen-Gleichgewichtes mit geeigneten Naturstoffen bewährt, um den Organismus rundum vital zu erhalten.
Damit es nicht zu Headshaking durch falsche Reitausrüstung oder Fehlverhalten des Reiters kommt, sollte auch in diesem Bereich größter Wert auf das Wohl des Pferdes gelegt werden.
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