Katze Ernährung artgerecht

Die Ernährung der Katze

Welches Futter ist wirklich artgerecht?

Welches Futter ist das Richtige für meine Katze?

Welche Ernährung für Katzen ist wirklich gesund und artgerecht? Die unglaubliche Produktvielfalt, die uns in den Zoofachgeschäften begegnet, kann den besorgten Katzenhalter zugleich verunsichern und überfordern. Wie findet man sich zurecht im Dschungel der Spezialfuttermittel, die für jedes Alter, jede Rasse, jede Haltungsform und jede gesundheitliche Konstitution eine perfekte Lösung bereithält – und sich dabei oft sehr weit von den natürlichen Ernährungsbedürfnisse unseres domestizierten Sofatigers entfernt?

Ganzheitlich arbeitende Therapeuten raten oftmals zu einem Fütterungsschema nach dem Vorbild der Natur: BARF, die biologisch artgerechte Rohfütterung, ist in aller Munde. Trend oder wirkliche Chance auf ein zufriedenes, gesundes Katzenleben? Wir beleuchten das Konzept.

Die Katze: Ein domestiziertes Raubtier


Unsere Katze ist ein so genannter obligater Karnivor, der vom Raubtiergebiss bis hin zu seinen sehr kurzen Darmschlingen auf die Verdauung tierischer Nahrung ausgerichtet ist – und auf sie angewiesen ist, um gesund und aktiv zu bleiben. Getreide oder Pflanzenfasern, wie sie in den handelsüblichen Nass- und Trockenfuttermitteln verarbeitet werden, kann die Katze nur in sehr geringem Maße verdauen: Ihr Speichel enthält keine Enzyme zur Aufspaltung von Kohlenhydraten, ihre Zähne sind für den Mahlvorgang und die Zerkleinerung von Zellulose nicht geeignet. Die Bauchspeicheldrüse der Katze schüttet nur eine geringe Menge Amylase aus, so dass stärkehaltige Futteranteile schlecht verdaut werden können.

Vielmehr zeichnet der hochspezialisierte Verdauungstrakt die Katze als Beutegreifer aus: Ihr Scherengebiss dient dem Zerkleinern von Muskel und Sehnen. Ihr Magensaft ist so sauer, dass er mit der Nahrung aufgenommene Parasiten und Krankheitskeime eliminieren kann. Die Katze besitzt einen vergleichsweise kurzen Darm, da in ihm keine Fermentierung und enzymatische Verdauung der Nahrung stattfinden muss, wie dies beim Pflanzenfresser der Fall wäre.

Ein 08/15-Fütterungskonzept, wie es uns in der Werbung als abwechslungsreich und ausgewogen angepriesen wird, kann den Verdauungstrakt der Katze nachhaltig schädigen und zahlreiche Erkrankungen hervorrufen wie:

  • chronische Verdauungsbeschwerden (Erbrechen, Durchfälle) 
  • Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüsenentzündung, Diabetes mellitus)
  • Erkrankungen der Nieren (CNI = chronische Niereninsuffizienz)
  • Erkrankungen der ableitenden Harnwege (FLUTD = Harnwegsentzündungen, Harnsteinbildungen)
  • und vieles mehr

BARF: Katzenernährung am Vorbild der Natur

BARF steht für biologisch artgerechte Rohfütterung und bezeichnet ein Fütterungskonzept, das sich an den physiologischen Nahrungsbedürfnissen von Hund und Katze orientiert. Gemäß des „Beutetierprinzips“ wird aus Muskelfleisch, Innereien und Knochen, einem geringen pflanzlichen Anteil sowie einigen wenigen Nahrungsergänzungsmitteln wie Lachsöl und Seealgenmehl ein „künstliches Beutetier“ nachgebaut.

Beim Barfen wird die Katze mit hochverdaulichen Futterkomponenten tierischen Ursprungs versorgt und erhält so Nährstoffe von hoher Bioverfügbarkeit. Anders als mit Fertigfutter hat der Tierhalter bei der biologisch artgerechten Rohfütterung die Kontrolle über die Ernährung seiner Katze, die er mit wenigen Handgriffen maßschneidern kann. Dadurch dass die Futterkomponenten roh bleiben und nicht wie im Rahmen des Herstellungsprozesses von Nass- und Trockenfutter ultrahocherhitzt werden, liefern sie der Katze ein breites Spektrum an essentiellen Aminosäuren, Vitaminen und Enzymen, die beim Erhitzungsvorgang Schaden nehmen. Beim Barfen verzichten wir auf minderwertige Futterkomponenten und Füllstoffe, auf Konservierungsstoffe, Farb- und Aromazusätze sowie synthetisch erzeugte Vitamine. Ein deutliches Plus für die ganzheitliche Katzengesundheit, die von dem Rückgriff auf diese naturnahe Ernährungsform zwangsläufig profitieren wird.

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BARF für Katzen in der Praxis

Katze Barf Menge


Den überwiegenden Anteil beim Barfen für Katzen nimmt mit 50-60% hochwertiges Muskelfleisch mit einem durchschnittlichen Fettgehalt von 15-25% ein. Fett ist die zentrale Energiequelle für die Katze und sollte stets in ausreichender Menge zur Verfügung stehen; kann nur mageres Muskelfleisch verfüttert werden, muss Fett zwingend ergänzt werden. Ein Wechsel zwischen zwei bis drei Fleischsorten ist beim Barfen empfehlenswert, besonders eignen sich Rind, Geflügel und Fisch. Rohes Schweinefleisch darf aufgrund seiner potentiell gesundheitsschädigenden Keimlast nicht verfüttert werden.

Die Innereien Leber, Nieren und Milz stehen der Katze als Vitamin- und Mineralstofflieferanten zur Verfügung. Die Bedeutung von Herz ist umstritten, da es zwar hochwertige Aminosäuren liefert, im Vergleich aber weniger Nährstoffe liefert als das klassische Organfleisch.

Als Calciumquelle werden beim Barfen rohe fleischige Knochen, bestehend aus 50% reiner Knochenmasse und 50% Muskelfleisch, verarbeitet. Hier verwendet man vorwiegend die Hälse von Hühnern und Puten in stückiger oder gewolfter Form, auch die Zugabe von gewolften Geflügel- oder Kaninchenkarkassen eignet sich als Calciumlieferant. Sollte das Tier keine Knochen fressen, muss das fehlende Calcium zwingend durch ein Nahrungsergänzungsmittel (sog. Supplement) wie Knochenmehl ersetzt werden.

Das Beutetierprinzip verzichtet auf komplexe Mineralstoffmischungen und Nahrungsergänzungsmittel synthetischen Ursprungs und beschränkt sich auf einige wenige Zusätze. Zu diesen zählen unter anderem Lachsöl zum Ausgleich des Omega 3- und Omega 6-Fettsäurenverhältnisses, Seealgenmehl als Jodquelle zur Unterstützung der Schilddrüsenfunktion sowie Taurin zur Aufrechterhaltung der Fruchtbarkeit und Immunabwehr, zur Unterstützung der Herztätigkeit sowie des Sehvermögens.

Futtermenge beim Barfen

Wie viel Energie und letztlich auch Futtermenge die Katze benötigt, ist abhängig von verschiedenen Faktoren wie Alter, Rasse, Statur, Kastrationsstatus und Haltungsform. Die Berechnung der Futtermenge erfolgt individuell und muss gegebenenfalls regelmäßig angepasst werden. Bei ausgewachsenen Katzen beträgt die Futtermenge meist zwischen 3 und 5% des Idealgewichts.

Muss ich täglich frisch kochen für meine Katze?

Anders als beim Hund werden die Barf-Mahlzeiten der Katze nicht täglich frisch zubereitet, da dies aufgrund der sehr kleinen Rationsmengen zeitaufwändig und sehr umständlich wäre. Es bietet sich vielmehr an, ein so genanntes Komplettfutter zu erstellen – eine Art Eintopf, bei dem eine größere Menge Futter zubereitet, portioniert und eingefroren wird. Es empfiehlt sich, mehrere unterschiedliche, sortenreine Menüs herzustellen, die alle Futterkomponenten ausschöpfen, die das „Beutetier“ der Katze bieten kann.

Die Futterumstellung – Mission impossible?


Die Praxiserfahrung zeigt, dass die Angst des Katzenhalters vor einer Futterumstellung in den meisten Fällen unbegründet ist. Überraschenderweise zeigen sich gerade sehr wählerische Tiere bei der Rohfütterung als ausgesprochen kooperativ.

Meist empfiehlt es sich jedoch, die Katze nicht gleich mit dem zubereiteten Komplettmenü zu konfrontieren, sondern sie step by step an ihre neue Ernährungsform heranzuführen: Man beginnt zunächst mit rohem Muskelfleisch von Rind, Huhn oder Pute, fügt nach einige Tagen kleine Mengen Herz und Leber hinzu und testet so die Verträglichkeit und Akzeptanz der weiteren Futterkomponenten. Erst nach diesem Zwischenschritt sollten die einzelnen Menüs zubereitet werden.

Fällt der Katze die Ernährungsumstellung dennoch schwer, so kann es hilfreich sein, das Fleisch mit dem bislang geliebten Trockenfutter zu garnieren oder einzelne Fleischstücke unter das gewohnte Nassfutter zu schmuggeln, bis die Katze den neuen Geschmack und die neue Konsistenz ihrer Barf-Mahlzeit kennengelernt hat.

Darüber hinaus kann es hilfreich sein, das rohe Muskelfleisch und vielleicht sogar die Innereien mit etwas Butter anzubraten oder es mit einigen Flöckchen Parmesan oder Bierhefe zu bestreuen, die der Katze als Appetitanreger dienen. Auch einige Tropfen Thunfischsaft können hilfreich sein, um die Akzeptanz des neuen Futters zu erhöhen.

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