Das Bauchgefühl des Pferdes

Das Bauchgefühl des Pferdes

Wie der Verdauungstrkt die Psyche beeinflusst

Wir wussten es schon lange: Man kann Pferde glücklich füttern! Wenn wir mit der Fütterung für gute Stimmung in Magen und Darm sorgen. Die Wissenschaft spricht vom Bauchhirn und nimmt an, dass ein gesunder Verdauungstrakt die Psyche positiv beeinflusst.

Möchten Sie wissen, wie sich Ihr Pferd fühlt? Dann sollten Sie vielleicht einmal seinen Bauch befragen. Denn Magen und Darm eines Pferdes haben überraschend viel mitzuteilen. Und zwar nicht nur darüber, ob ein Pferd Hunger hat oder nicht. Das sogenannte Bauchhirn ist im ständigen Austausch mit dem Gehirn des Kopfes und spricht in fast allen Bereichen des Körpers ein Wörtchen mit. Sogar, wenn es um die Emotionen eines Pferdes geht. Forscher sehen das Bauchhirn als intelligenten, eigenständigen Teil des Körpers an, der die Gesundheit eines Pferdes, aber auch sein Verhalten, die Stressanfälligkeit und Fähigkeit zu Vertrauen beeinflussen kann.

Der Verdauungstrakt des Pferdes ist hochkomplex und nimmt viel Raum ein. Allein der Darm hat eine Länge von 30 Metern und fasst ein Flüssigkeitsvolumen von 200 Litern. Beeindruckend groß sind auch die Aufgabenbereiche, die das Organ für den Körper übernimmt. Er regelt die Nährstoffverwertung und beinahe 80% der gesamten Immunabwehr. Doch das ist noch nicht alles. Einige Wissenschaftler halten das Bauchhirn gar für eine genaue Kopie des Gehirns. Tatsächlich ist es mit Millionen von Neuronen überzogen. Und gilt nach dem Gehirn als das zweite Organ mit einem hoch sensiblen Nervensystem.

Darm-Hirn-Achse: die Kommunikationszentrale

Über die Darm-Hirn-Achse sind das Gehirn und der Darm in einem ständigen Austausch. Das Bauchgehirn meldet dem Gehirn über diese Kommunikation sämtliche Unregelmäßigkeiten in der Verdauung oder auch eindringende Giftstoffe, die Ärger machen. Es ist vergleichbar mit einem riesigen Bioreaktor, der täglich unzählige Botenstoffe herstellt und versendet. Dabei ist der Darm wesentlich gesprächiger als das Gehirn. Rund 90 Prozent aller Informationen gehen von unten nach oben. Über den Vagusnerv gelangen sie in einen Teil des Gehirns, der für die Emotionen zuständig ist, das limbische System. Im Gehirn angelangt, sorgen die Botenstoffe für gute oder schlechte Stimmung. Ein perfektes Beispiel ist hier das Glückshormon Serotonin, das zu einem sehr großen Teil im Darm produziert wird. Gerät die Darmflora aus dem Gleichgewicht und kommt es zu einer Minderbesiedlung des Darms durch gute Bakterien, kann dies auch dazu führen, dass weniger Serotonin produziert werden kann. Die Folgen dieser Unterproduktion für die Zufriedenheit des Pferdes liegen auf der Hand.

Ein glückliches Bauchhirn braucht eine gesunde Darmflora

Diese Erkenntnisse sind besonders spannend, weil sie die Wechselwirkung zwischen Ernährung, Verdauung und psychischem Stress in ein neues Licht rücken. Nicht nur Stress schadet Magen und Darm. Auch ein geschädigter, aus dem Gleichgewicht geratener Verdauungstrakt kann für schlechte Stimmung beim Pferd sorgen. Es lohnt sich daher, immer genau hinzuschauen, wenn ein Pferd misstrauisch, teilnahmslos oder schnell gestresst ist. Möglicherweise ist Ursache oder Mitverursacher eine falsche Fütterung oder eine geschädigte Darmflora. Dabei müssen nicht zwangsläufig Bauchschmerzen im Spiel sein. Auch kleinere Missstimmungen im Darm können sich ungünstig auswirken. Wer sein Pferd glücklich füttern möchte, sollte möglichst magen- und darmfreundlich füttern. Das Konzept der Milieufütterung bietet hier einen sehr spannenden Ansatz. Die Idee ist es, mit Hilfe von hochbioverfügbaren Naturstoffen das Körpermilieu sowie Darm und Leber zu pflegen und bei ihrer wichtigen Arbeit zu unterstützen. Dauerhaft soll auf diese Weise ein positiver Kreislauf im Körper erhalten werden. Beste Voraussetzungen für ein Bauchhirn, das mit Leichtigkeit gute Botenstoffe produzieren und versenden kann, und ein rundum zufriedenes Pferd.

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